6. Dezember
Seit dem Mittelalter ist der Namenstag des heiligen Nikolaus am 6. Dezember ein Tag der Kinder. Der historische Nikolaus wirkte als Bischof in Myra, in der heutigen Türkei, und war für seine Mildtätigkeit bekannt. Der auch als Freund der Kinder geltende Heilige starb um das Jahr 350, vermutlich an einem 6. Dezember. Seine Gebeine sollen 1087 von italienischen Seeleuten aus dem inzwischen islamisch gewordenen Myra geraubt und nach Bari in Apulien gebracht worden sein.


Einlegebrauch des heiligen Nikolaus

Das heimliche Einlegen von Äpfeln, Nüssen und Süßigkeiten in der Nacht vom 5. auf Nikolaus zugeschrieben, hat selbst Martin Luther noch bis 1535 in seiner Familie praktiziert. Mit der Verlegung des Schenktermins auf Weihnachten fiel der Brauch jedoch in den meisten protestantischen Regionen fort oder übertrug sich auf Weihnachten und das Christkind. Der Einlegebrauch scheint sich im Abendland mit der Schülerlegende entwickelt zu haben und parallel zum ludus episcopi puerorum aufzutreten. Das „Einlegen” der Gaben ist wohl abgeleitet von dem legendären „Einlegen” der Goldklumpen in das Haus der drei Mädchen. Das durch den Kamin eingeworfene/eingelegte Gold hat sich nach alter Tradition in den am Kamin zum Trocknen aufgehängten Strümpfen der Mädchen verfangen. Im angelsächsischen Einflussbereich sind deshalb Strümpfe oder Schuhe – schlaue Kinder verwenden auch deshalb voluminösere Stiefel – gängige „Empfangsbehälter”. In katholischen Regionen wurde im 17. Jahrhundert der Einlegebrauch durch den Einkehrbrauch abgelöst.

 

 

Der Nikolausstiefel

Der bekannteste Brauch zum Nikolaustag ist der, dass die Kinder ihre geputzten Schuhe oder auch Strümpfe am Vorabend ans Fenster oder vor die Tür stellen und der Nikolaus diese über Nacht mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken füllt. Schon in einem alten Vers heißt es: "Sankt Nikolaus, leg mir ein, was dein guter Wille mag sein. Apfel, Nuss und Mandelkerne essen alle Kinder gerne."