Der Adventskalender

Der Adventskalender ist ursprünglich dafür gedacht, insbesondere Kinder auf das Weihnachtsfest in freudiger Erwartung hinzu führen. Während die Motive des Bildhintergrundes und die Herstellungsweise wechseln, bleibt die Anzahl der Kästchen, hinter deren aufklappbaren Türchen sich Bilder, Schokoladenplättchen oder Überraschungen verbergen, mit 24 konstant. Diese entspricht den Tagen vom 1 Dezember bis Heilig Abend am 24. Dezember.

Einst wurden in religiösen Familien im Dezember 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt. Als andere Varianten wurden 24 an die Wand gemalte Kreidestriche, von denen die Kinder täglich einen wegwischen durften. Oder es wurden Strohhalme in eine Krippe gelegt, für jeden Tag einer, bis hin zum Heiligen Abend. Eie weitere Form des Adventskalenders ist die Weihnachstuhr, oder aber eine Adventskerze, die jeden Tag bis zur nächsten Markierung abgebrannt werden durfte.

Die wohl früheste Form eines Adventskalenders stammt aus dem Jahre 1851!
Das erste gedruckte Exemplar verdankt seine Existenz den Kindheitserlebnissen eines schwäbischen Pfarrerssohn aus Maulbronn. Seine Mutter zeichnetet 24 Kästchen auf einen Karton, auf jedes war 1 Wieble"
genäht.

1908 verließ dieser erste, wenn auch noch fensterlose Adventskalender die Druckpresse. Er bestand aus 2 Blätter, auf einem waren Zahlen, auf dem anderen Engelsbilder. Jeden Tag wurde nun ein Engel ausgeschnitten und auf eine Zahl geklebt.

Ab 1920 fand er auch international Anerkennung und Verbreitung. Später (in den dreißiger Jahren) stanzte Lang kleine Fenster in das Blatt mit den Zahlen und klebte den Bilderbogen dahinter.

Der 2. Weltkrieg setzte dem Höhenflug des Adventskalenders ein jähes Ende.
Erst in der Nachkriegszeit konnte der Adventskalender wieder an seinem Erfolg anknüpfen.

Von Beginn an war der Adventskalender als Handelsartikel entworfen und kommerziell genutzt. Diese kommerzielle Auslegung führt dazu, dass christliche Motive ganz in den Hintergrund und Comicfiguren an deren Stelle leidet oftmals treten.

Im Zuge der Kulturpolitik im Dritten Reich, ersetzte man die christlichen Motive durch Märchenfiguren, der germanisch mythische Götter und Dämonen versinnbildlichen sollen.

Schokoladen-Adventskalender wurden in den sechziger Jahren erstmals hergestellt. Heute kann man schon (fas) jede Art von Überraschung hinter den Türchen des Kalenders finden. Besonderen Reiz üben natürlich selbst gefüllte und gebastelte Kalender aus.